Krieg oder Screen?

Im Zeitalter virtueller Trainings und ferngesteuerter Ausführung der Kriegführung sowie der Simulation im Computerspiel auf der anderen Seite, wird die Frage nach dem eigenen Urteil über Krieg und Moral deutlicher aufgeworfen als noch durch den Einfluss der passiven (Kriegs-)Spielfilme.

Die Bildserie Krieg oder Screen wirft die Frage auf, ob wir uns in einer Simulation befinden – mit hohem Realismuseffekt, oder ob es andersherum der Fall ist, dass wir uns in einem realen Kriegsmoment wiederfinden, welcher jedoch durch Gamingperspektive, also die Simulation relativiert wird.

4 Bilder hinter Acrylglas, 26x15cm – zu sehen auf dem diesjährigen Platine Festival in der Rheinlandhalle Köln

Die Bilder zeigen auf der vorderen Ebene das Interface eines klassischen Egoshooter/Teamplayer Computerspiels (BF2), welches im Vergleich zu den meisten Spielen in Konzept und Optik ganz real auf dem aktuellen Kriegszenario zwischen Amerikanern und (allgemein) Arabern basiert.
Auf der hinteren Ebene sehen wir bekannte reale Bilder – Bilder, welche die hässliche und moralische inakzeptable Seite des Krieges zeigen.
Bild1: Toreinfahrt Camp Delta Guantanamo Bay, Kuba
Bild2: Folterszene im Gefängnis von Abu Ghraib, Baghdad
Bild3: Lynndie England während einer Folterszene im Gefängnis von Abu Ghraib, Baghdad
Bild4: Gefangene im Camp Delta Guantanamo Bay, Kuba